Lange Zeit fragten sich Kinderärzte, ob eine Kolik durch brennenden Schmerz entsteht, der bei einem Säurereflux auftritt. Ein Buch behauptete sogar, dieser Reflux bei Babys die Ursache einer jeden Kolik sei. Aber die vielen Millionen Dollar, die vor allem in den USA bisher für Säureblocker für Babys ausgegeben wurden, waren wohl vergeblich. Denn mittlerweile ist bewiesen, dass Säurereflux keine Koliken auslöst.

Studien zum Reflux bei Babys

Im Rahmen einer Studie zu diesem Thema untersuchten australische Ärzte 24 Babys unter drei Monaten, die alle so gereizt waren, dass sie ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten. Jedes von ihnen wurde auf Säurereflux hin untersucht, aber nur eines litt daran. Mittlerweile zeigen andere Studien, dass selbst Babys, die unter starken Refluxsymptomen leiden, keine Schmerzen haben. Von 219 Babys, die wegen starker Refluxsymptome im Krankenhaus waren, litten 33 Prozent unter starkem Erbrechen, 30 Prozent legten kaum Gewicht zu, aber nur wenige von ihnen schrien exzessiv.

Eine Studie der University of Pittsburgh bestätigte, dass Antisäuremedikamente so gut wie keine Veränderung bei Babys mit Koliken hervorrufen. Ärzte gaben der einen Hälfte von 162 Babys, die nach dem Füttern regelmäßig schrien, ein starkes Antisäuremittel – die andere Hälfte bekam ein Placebo. 50 Prozent aller Babys ging es durch das Medikament besser – dies war jedoch auch bei den 81 Babys, die ein Placebo bekommen hatten, der Fall.

In Wahrheit haben alle Babys einen Säurereflux. Wir nennen es nur oft bei einem anderen Namen: Spucken. Am Ende der Speiseröhre befindet sich ein Muskel, der Magensäure daran hindert, zum Mund zu gelangen. In den ersten sechs Lebensmonaten ist dieser Muskel sehr schwach, wodurch Babys oft etwas von ihrer letzten Mahlzeit zusammen mit Magensäure aufstoßen. Und manche spucken sogar große Mengen davon, ohne zu weinen. Die Ärzte nennen sie die glücklichen Spuckbabys und empfehlen, sie besser aufstoßen zu lassen und nicht zu überfüttern. Für diese Familien besteht das größte Problem in Milchflecken auf der Kleidung und dem Sofa.

Trotz der immer eindeutigeren Beweise in den letzten Jahren, verschreiben viele Kinderärzte noch immer zu viele Antisäuremedikamente – vor allem in den USA.

Dabei sind diese Medikamente nicht nur unnötig, sie können sogar gefährlich werden. Magensäure ist nämlich auch eine Art Schutz gegen die Bakterien, die Ihr Baby aufnimmt, indem es seine Finger oder Lippen ableckt. Studien zeigen, dass Antisäuremittel zu einer Vermehrung dieser Bakterien im Magen führen können, was wiederum das Risiko für Lungen- und Magen-Darm-Entzündungen ansteigen lässt. In den USA musste ein Medikament sogar bereits vom Markt genommen werden, da es zum plötzlichen Tod führen konnte.

Anzeichen von Reflux bei Babys

Woran erkennen Sie, dass Ihr Baby an einem Säurereflux leidet? Achten Sie auf diese verräterischen Hinweise:

  • Es erbricht mehr als fünfmal am Tag – jeweils mehr als etwa 30 Gramm.
  • Es schreit immer im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme – auch früh am Morgen.
  • Das Schreien wird auch ab dem dritten Lebensmonat nicht besser. (Säurereflux bessert sich meistens zwischen dem vierten und sechsten Monat – ungefähr dann, wenn auch die Koliken aufhören)
  • Es hat heisere und röchelnde Phasen.

Refluxsymptome bei Babys

  1. Spucken und erbrechen
  2. Es weigert sich, zu essen oder zu schlucken – oder hat Schwierigkeiten dabei
  3. Es ist während des Fütterns gereizt
  4. Feuchtes Aufstoßen und Schluckauf
  5. Schwierigkeiten zuzunehmen
  6. Abnormale Wölbung des Rückens
  7. Ständiges Husten oder Pneumonie
  8. Ständiges würgen
  9. Probleme beim Schlafen

Wie lange dauert Reflux bei Babys?

Die Refluxsymptome beginnen häufig zwischen der zweiten und vierten Lebenswoche. Der Säurereflux erreicht seinen Höhepunkt etwa um den vierten Monat. Die Symptome bessern sich langsam bis zum siebten Monat. Denken Sie daran, dass jedes Kind anders ist und die Refluxsymptome deshalb bei Ihrem Baby kürzer oder länger andauern können.

Ist der Säurereflux nachts bei Babys schlimmer?

Babys, die an Refluxsymptomen leiden, wollen am liebsten aufrecht gehalten werden. Aufgeregtes Verhalten aufgrund des Reflux hält fast den ganzen Tag lang an – und nicht nur nachts. Aber ein unangenehmer Reflux kann Ihr Baby so sehr beeinträchtigen, dass es nachts nicht gut schläft.

Wie kann Reflux bei Babys behandelt werden?

Die Behandlung von Säurereflux bei Babys kann sich folgendermaßen gestalten:

  • Erhöhen Sie das Kopfteil der Wiege
  • Halten Sie Ihr Baby nach jedem Füttern für etwa 30 Minuten aufrecht
  • Füttern Sie Ihr Baby öfter – und dann mit kleineren Mengen

Hinweis: Auch wenn es Ihrem Baby nach der Einnahme von Medikamenten gegen Säurereflux besser gehen sollte, fragen Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt, ob Sie sie für ein paar Tage absetzen können. Auf diese Weise können Sie herausfinden, inwiefern Sie die Medikamente wirklich benötigen.

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